Vorschriften für die Alpakahaltung
«Wer Lamas und Alpakas hält, muss über deren Bedürfnisse und Verhaltensweisen Bescheid wissen. Er ist verantwortlich dafür, dass Tierschutzvorschriften eingehalten werden und dass die Tiere gesund bleiben.»
Auszug aus BLV Lamas und Alpakas
Alpakas werden seit 7000 Jahren in Südamerika gezüchtet. Ihre Vorfahren sind Vikunjas.
Es ist spannend und lehrreich zugleich, sich mit den Lebensbedingungen der Vikunjas auseinanderzusetzen. Ein kleiner Einblick:
«Vikunjas leben in Familiengruppen, meist bestehend aus einem Hengst und 3-4 Stuten mit ihrem Nachwuchs, in Junggesellenherden oder als Einzelhengste. Sie sind recht standorttreu. Eine Familie benötigt ein Streifgebiet von rund 18 ha, das vom Hengst als Territorium überwacht und verteidigt wird.»
Aus Peter Dolligers Zootier-Lexikon
Was braucht man um Alpakas zu halten?
In der Schweiz braucht man einen Sachkundenachweis, eine genügend grosse Fläche und einen befestigten Unterstand oder einen Stall. Zudem braucht man Alpakagerechtes Futter und Zugang zu frischem Wasser. Ausserdem braucht man ausreichend Zeit und Geduld für die scheuen Tiere.
“Lamas und Alpakas verbringen viele Stunden über den ganzen Tag verteilt mit Futtersuchen und
Fressen. Sie sind sehr genügsam, weil sie ausgezeichnete Futterverwerter sind. Sie brauchen
energiearmes, rohfaserreiches Futter. Sie müssen deswegen jederzeit Zugang zu Raufutter oder zu
einer Weide haben (Art. 58 Abs. 2 TSchV). Kraftfuttergaben sind nur bei erhöhtem Bedarf angezeigt,
z.B. während der Laktation, im Endstadium der Trächtigkeit oder für Jungtiere im Wachstum. Gerne
werden Äste angenommen, an denen die Tiere sich über Stunden mit Knabbern beschäftigen können.
Speziell für Neuweltkameliden hergestellte Mineralsalze sind den Tieren vorzugsweise stets
zugänglich anzubieten.”
Auszug aus Mindestanforderungen für die Haltung von Lamas und Alpakas
→ Mindestanforderungen für die Haltung von Lamas und Alpakas
Was brauchen Alpakas zum Leben?
Damit sie sich wohl fühlen können, brauchen sie auch viel Platz.
Sie suchen sich ihre Plätze zum Fressen, Wiederkäuen und zum Ruhen aus. Je mehr Auswahl sie haben, desto eher können sie sich so einrichten, dass ihnen wohl ist. Alpakas legen selbst ihre Scheuerplätze und ihre Kotstellen an.
Alpakas bestimmen gerne selbst, wann sie auf der Weide sind und wann sie sich im Unterstand oder im Stall aufhalten. Daher ist ein freier Zugang zur Weide die beste Möglichkeit für eine tiergerechte Haltung.
Unsere Alpakas gehen im Sommer gerne in den Stall, weil sich dort deutlich weniger Insekten aufhalten als auf der Weide.
Wenn es stark regnet, gehen sie auch lieber in den Stall. Der Stall oder Unterstand muss darum gross genug für alle Alpakas sein.
Für Alpakas ist es ausserdem sehr wichtig, dass sie ihre Artgenossen stets im Blick haben. Das heisst, die Herde möchte immer zusammen sein, aber bitte mit genügend Abstand zueinander.
In der Herde gibt es eine Rangordnung, die meist durch spucken festgelegt wird. Ranghohe Tiere vertreiben rangniedere durch Grummeln und Brummen zum Bespiel vom Futtertrog oder von der Scheuerstelle.
Mehrere Futtertröge und ausreichend Platz verhindern, dass rangniedrige Alpakas zu wenig fressen können und, dass sie sich um das Futter streiten müssen.
Was ist das richtige Alpaka Futter?
Alpakas sind Wiederkäuer. Das heisst, sie brauchen strukturiertes und rohfaserreiches Futter. Das finden sie auf Ökowiesen und im Ökoheu.
Alpakas dürfen auf keinen Fall Brot, Obst oder Schnittblumen, Grasabfall und Sonstiges essen, da ihre Verdauung sehr empfindlich ist und sie auch schnell eine Vergiftung erleiden können.
Alpaka mit verfaulten Äpfeln gefüttert: Tier tot!
«Im Landkreis Regen stirbt ein Tier, weil Unbekannte unerlaubt Obst ins Gehege werfen – obwohl Schilder dies verbieten.
“Die Leute bringen mir die Viecher um”, sagt Karin Geiger, Eigentümerin der Mulberry Ranch. Sechs Jahre alt war die Alpaka-stute. Die Tiere sind eigentlich hoch oben in den Anden Südamerikas zuhause. An karges Essen sind sie gewohnt, mit Gras und Heu kommen die Wiederkäuer mit ihrem dreiteiligen Magen sehr gut zurecht. Obst, Gemüse oder alte Semmeln aber können für die Vierbeiner gefährlich werden: Durchfall, Vergiftungen, Koliken – oder wie im Fall der Alpakastute – sogar der Tod.»
Aus der Münchner Abendzeitung vom 22. Oktober 2018
Wieviel Auslauf braucht ein Alpaka?
Alpakas bewegen sich viel, aber nicht schnell. Sie rennen eher selten und wenn, dann werden die älteren Alpakas von den Jungtieren mitgerissen, die ab und zu auf der Weide toben.
Der Tages-Bewegungsablauf der Alpakas könnte so ausschauen: Gang auf die Weide und fressen – Kotstelle aufsuchen und Kot und Urin absetzen – Spaziergang zum Scheuerplatz und wälzen – Irgendwohin gehen und Rumstehen – ein lauschiges Plätzen suchen und wiederkäuen – ein weiteres lauschiges Plätzchen suchen und ruhen.
Kann man ein Alpaka im Garten halten?
Nein, man darf Alpakas nicht einzeln halten. Man könnte höchstens eine Alpaka Herde im Garten halten wenn der Garten wie eine Weide gestaltet ist und gross genug ist um den Tierschutzvorschriften zu entsprechen und zudem einen befestigen Unterstand hat.
KONTAKT
alpakable
Monika Büchel
Bliggenswilerstrasse 36
8494 Bauma (Schweiz)
NACHRICHT
Tel: +41 76 402 09 13
E-Mail: alpakable@gmail.com